Skip to content

Umzugsfitness

Mal wieder hatte ich die Ehre, bei einem Umzug helfen zu dürfen.
Oder besser gesagt: mal wieder hatte ich in einem schwachen Moment versprochen, bei einem Umzug zu helfen.

Und so brachte ich einen Teil des gestrigen Sonntags damit zu, Kisten, Kästen und Möbel aus einem gelben LKW in eine Wohnung zu schleppen.
Aber immerhin: dank ausreichend vieler Helfer und der Tatsache, dass die Zielwohnung im Erdgeschoss liegt, ging die ganze Angelegenheit relativ schmerzfrei über die Bühne.
Auch am Tag eins nach Umzug habe ich nur relativ wenig Muskelkater.

Und gut informierten Kreisen zufolge sollen warme Bäder und leichter Sport wahre Wunder gegen Muskelkater wirken.

Zwei Erkenntnisse nehme ich auf jeden Fall mit:

Erstens: es gibt Ausnahmen

Die eherne Umzugsregel lautet:
Umzüge finden immer vom zweiten in den dritten Stock statt – aber nicht im selben Gebäude.

Ich kann nunmehr bezeugen, dass es Ausnahmen gibt!
Es gibt tatsächlich Wohnungen, die im Erdgeschoss liegen.

Zweitens: Trotz aller Planung endet ein Umzug in temporärem Chaos.

Man kann noch so sehr die Kisten beschriften, die Helfer instruieren, einen Anweiser in der neuen Wohnung haben, die gesamte Truppe in Außen- und Innenteams aufteilen …
Zum Schluss steht doch alles voller Kartons und Möbelteilen und man kann sich kaum in der neuen Wohnung bewegen (geschweige denn in Ruhe und mit Platz Schränke und Regale aufbauen).
Und natürlich ist völlig unklar, wo die Tüte mit den gerade dringend benötigten Schrauben geblieben ist.

Fazit:
Liebes umziehendes Volk: nehmt das Leben, den Umzug und den ganzen Rest gelassen.
Es ist nur eine Frage von Wochen, bis die neue Wohnung hergerichtet ist und man sich so richtig zuhause fühlt.

Saa-gen-haft

Oder eigentlich "saa-renn-hafft".

Vor ein paar Wochen war ich mal wieder für ein paar Tage in Berlin und war dortselbst per S-Bahn unterwegs. (Glücklicherweise zu einer Zeit, die zwischen zwei Streikperioden lag.)

Ich mag Berlin - ich mag die Großstadt, die auf ihre Art lebendig und ein bisschen verrückt ist.
Ich mag gut ausgebauten öffentlichen Personen-Nahverkehr und ich mag es, wenn in Berlin immer mal wieder zwei oder drei Leute in einen Waggon einsteigen, ihre Musikinstrumente auspacken und anfangen, ein kurzes Stück zu spielen. …
So auch diesmal wieder.

Ein älteres Paar saß zusammen mit seinen beiden Koffern, die dem Aussehen nach zu urteilen schon viele Jahre lang treue Begleiter auf so mancher Reise gewesen waren, in meiner Nähe und unterhielten sich in dem mir so vertrauten rheinischen Singsang miteinander.
Offenbar hatten die beiden ein paar schöne Tage in Berlin verlebt und traten nun gerade ihre Heimreise an.

Und nun erfolgte der Auftritt der S-Bahn-Musikanten - ich glaube, sich spielten TakeFive.

Erst erstauntes Schauen,
dann lächelndes Genießen,
dann fast so etwas wie freudiges Mitswingen bei meinen Mitreisenden.

Kaum hatten die Musiker den Wagen an der nächsten Haltestelle verlassen, entsponn sich folgender Kurzdialog:

Sie: "Unn - wie fannd'stes?"
Er: "Saa-renn-hafft."

Ich habe nur noch in mich hereingegrinst - der Tag war gerettet und ich muss noch heute lächeln, wenn ich daran denke.